Am 26.06.2019 ist unser guter und vertrauter Freund Claus Klose nach langer Krankheit gestorben. Claus war ein langjĂ€hriger WeggefĂ€hrte des Exit!-Zusammenhangs aus der Zeit von Robert Kurz. DarĂŒber hinaus war Claus eines der langjĂ€hrigsten Mitglieder des Hamburger Lesekreises.
Unsere enge Freundschaft hat sich ĂŒber viele Jahre erhalten. Obwohl er in den letzten Jahren aufgrund seines gesundheitlichen Zustandes nicht mehr regelmĂ€Ăig an unseren Treffen teilnehmen konnte und die AbstĂ€nde einer Begegnung mit ihm gröĂer wurden, blieb er an der Entwicklung der Exit!-ZusammenhĂ€nge beteiligt. Jedes Zusammentreffen mit ihm fand so seine Fortsetzung im darauf folgenden und wir waren ĂŒberrascht, wie viele Gedanken und Ăberlegungen er sich zwischenzeitlich nicht nur hinsichtlich der Themen sondern auch zu jedem einzelnen von uns gemacht hatte.
Immer wieder nahm Claus auf die Schrift âBlutige Vernunftâ von Robert Kurz Bezug. Aber auch andere Autoren wie Eske Bockelmann (âIm Takt des Geldesâ) oder die Texte von Julian Jaynes haben ihn umgetrieben. Noch bei unserem letzten Besuch wenige Tage vor seinem Tod lag eine Ausgabe des exit!-Heftes 14 auf seinem Bett. Die Thematik um Robert Kurzâ Texte âDie KĂ€lteâ sowie âNullidentitĂ€tâ haben ihn zuletzt besonders beschĂ€ftigt.
Wir verlieren mit Claus einen Menschen, der sich bedingungslos mit den mit der Wertabspaltungskritik aufgeworfenen Fragen auseinandersetzte. Er hat dabei weder MĂŒhe noch Aufwand gescheut, was bei Claus zuweilen bis an den Rand der notwendigen Sorge um sich selbst ging – was das eine oder andere Mal auch von uns kritisiert wurde. Claus war viele Jahre ein stĂ€ndiger Reisender im Auto (mit einem Becher schwarzem Kaffee und Zigaretten) zu Exit!-Veranstaltungen, zu Tagungen, Seminaren und Beiratstreffen. Auf ihn musste man sich einlassen können, und dies jedes Mal wieder aufs Neue. Wem das gelang, der konnte mit ihm in einen ProzeĂ des gemeinsamen Nachdenkens eintauchen, in dessen Verlauf er ĂŒberraschende Reflexionen Ă€uĂerte. Dabei war die Lust an dieser gemeinsamen Begegnung immer spĂŒrbar. Die dabei aufgeworfenen Fragestellungen bewegten sich im Gravitationsfeld der Wertabspaltungskritik, auch wenn es um scheinbar banale oder alltĂ€gliche Themen ging. Claus belieĂ es in diesem Zusammenhang nie allein bei einer verobjektivierenden Betrachtung und verlieh auch den komischen, skurrilen und widersprĂŒchlichen Seiten unserer und seiner eigenen SubjektivitĂ€t Ausdruck.
Claus war eine groĂe Ermutigung fĂŒr uns. Er fehlt uns sehr, auch wenn er uns in vielen unserer zukĂŒnftigen AktivitĂ€ten begleiten wird.
FĂŒr den Hamburger exit! Lesekreis
Christoph F. und Thomas K.